Kommentar |
Jürgen Habermas und Pierre Bourdieu dürfen beide zu den Klassikern der Soziologie gerechnet werden. Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Während Habermas recht optimis-tisch die Möglichkeit einer herrschaftsfreien Verständigung andenkt, desillusioniert Bourdieu mit seinem Blick auf die sozialen Ungleichheitsverhältnisse diesen Optimismus. Während Habermas eindeutig in die Tradition aufklärerischen Denkens zu stellen ist, positioniert sich Bourdieu mit ei-nem Werterelativismus, der es schwierig macht, eine kritische Position gegenüber Herrschaftsver-hältnissen einzunehmen. In dem Seminar sollen beide in einen dialogischen Prozess gesetzt wer-den. Dabei wird zu klären sein, inwieweit die beiden unterschiedlichen Positionen unvereinbar oder doch miteinander kombinierbar sind. Da das Seminar zugleich zugleich als eine Einführung in die Soziologien von Habermas und Bourdieu konzipiert ist, sind Vorkenntnisse nicht nötig, jedoch die Bereitschaft zu regelmäßiger Lektüre. |