Kommentar |
Ob Wohnen, Arbeiten, Gesundheit oder digitale Ökonomien, die Kritische Stadtgeographie begleitet aktuelle Entwicklungen kritisch, erklärt ihre historische Gewordenheit und versucht im Sinne eines „eingreifenden Denkens“ (Brecht) Alternativen zum Bestehenden aufzuzeigen. Die Angewandte Kritische Geographie will erstens „gesellschaftliche Entwicklungen nicht nur kritisch nachzeichnen, sondern darüber hinaus auch in bestehende Machtverhältnisse und politische Auseinandersetzungen intervenieren. […] Durch die gezielte Vernetzung von wissenschaftlicher Beobachtung und Reflexion einerseits und politischer Praxis in sozialen Auseinandersetzungen andererseits sollen emanzipatorische Transformationsprozesse angeregt, begleitet und verstärkt werden. […] Zweitens geht es darum, wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren, die für Akteure sozialer Bewegungen von Interesse sind und die diese nicht ohne weiteres bzw. mit eigenen Ressourcen zu bearbeiten vermögen.“ (Kuge et al. 2020). Ziel des Seminars ist es, zentrale Paradigmen, Debatten, aktuelle Themen und Praxisfelder einer angewandten kritischen Geographie kennenzulernen und kritisch zu diskutieren. |
Literatur |
Kuge, Janika / Naumann, Matthias / Nuissl, Henning / Schipper, Sebastian (2020): Angewandte und Kritische Geographie. Gemeinsame Herausforderungen, gemeinsame Perspektiven? In: Standort. S. 219-222. |