Kommentar |
Bis ins 18. Jahrhundert haben die Päpste Kunst und Architektur in Rom maßgeblich geprägt. Der päpstliche Hof beschäftigte die begehrtesten Künstler und Architekten, etwa Raffael, Michelangelo oder Bernini, um nur wenige zu nennen. Ähnlich wie die weltlichen Herrscher nutzten die Päpste Kunst und Architektur als Medien ihrer Repräsentation und Inszenierung. Diese Medien dienten als Mittel zur Demonstration und Propaganda, aber auch zur Legitimierung der Macht des Papstes, dessen Aufgabe im Kern in der Verbreitung und Festigung der christlichen Botschaft bestand. Dazu gehörten auch die Wahrung der Einheit der christlichen Welt sowie die Durchsetzung der christlichen Wahrheit. Die Vorlesung wird exemplarisch vor allem die Krisenzeiten des Papsttums in den Blick nehmen, die Reformation, die Türkengefahr, Krieg und Frieden, letztlich den zunehmenden Verlust des Primats päpstlicher Herrschaft. Dabei wird gefragt, mit welchen künstlerischen Strategien das Papsttum seine Legitimation und Macht zu demonstrieren und zu erhalten versucht.
Beginn: 06.04.2022 |
Literatur |
Zur Einführung sind die beiden Ausstellungskataloge der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deuschland in Bonn zu empfehlen: Kunst und Kultur im Rom der Päpste, Bd. I: Hochrenaissance im Vatikan, 1503-1534, Ostfildern-Ruit 1998; Kunst und Kultur im Rom der Päpste, Bd. II: Barock im Vatikan., 1572-1676, Leipzig 2005. |