Kommentar |
Vorbesprechung: 29.04.2022, 11:00 Uhr s.t, Domplatz 23, Raum 110 Exkursion nach München: 23.-26.06.2022
Die Stadt München weist eine reiche Museenlandschaft auf, die es uns erlaubt, verschiedene Sammlungs- und Präsentationskonzepte, Museumsarchitekturen sowie Erweiterungsbauten in ihrem jeweiligen städtebaulichen Gefüge zu diskutieren und miteinander zu vergleichen. Wir fragen danach, ob diese Bauten den jeweils epochenspezifischen bautechnischen, ästhetischen oder auch den städtebaulichen und funktionalen Anforderungen genügen. Es gibt eine Reihe früher Museumsbauten, die auf die Initiative des Wittelsbacher Königs Ludwig I. zurückgehen, wie die Glyptothek (1830), die Alte Pinakothek (1836) und die Neue Pinakothek (1853 bzw. 1975-81). Unter König Maximilian II. entstand das Bayerische Nationalmuseum (1855). Mit der Sammlung Schack (1907/09) und dem Lenbachhaus (1929) gibt es herausragende Beispiele für die mit Münchner Künstlern eng verbundenen Sammlungs- und Museumskonszepte. Das „Haus der Kunst“ (1933-37) führt uns ein in politischer und historischer Hinsicht höchst problematisches Beispiel vor; hier wird der spätere Umgang mit diesem schweren Erbe ebenso Teil der Diskussion sein. Schließlich werden auch die neueren Museumsprojekte in den Fokus gerückt, die vor allem auf die Bemühungen um Partizipation befragt werden, somit der seit den 1970er Jahren prägenden Forderung nach einer sozial und politisch engagierten Museumspraxis: die Pinakothek der Moderne (2002), das Jüdische Museum (2007), das Museum Brandhorst (2009) und das NS-Dokumentationszentrum (2015). |
Literatur |
Über die einzelnen Museen gibt es zumeist eine reiche Forschungsliteratur. Zur allgemeinen Einführung eignet sich besonders: Museen für ein neues Jahrtausend. Ideen, Projekte, Bauten, hg. v. Vittorio Magnago Lampugnani und Angeli Sachs, München 1999; Walter Hochreiter, Vom Musentempel zum Lernort: zur Sozialgeschichte deutscher Museen, 1800-1914, Darmstadt 1994; Neue Museumsbauten in der Bundesrepublik Deutschland, Ausst.Kat. hg. v. Heinrich Klotz und Waltraut Krause, Frankfurt 1985; Partizipative Museumsarbeit zwischen Selbstvergewisserung und gesellschaftspolitischem Engagement, hg. v. Susanne Gesser, Nina Gorgus u. Angela Jannelli, Bielefeld 2020. |