China und Indien gehören zu den ältesten Zivilisationen, zählen zu den bevölkerungsreichsten Staaten und sind die am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Seit der von Deng Xiaoping initiierten Reform- und Öffnungspolitik von 1978 verfolgt die Volksrepublik ein ambitioniertes Reformprogramm, das die Basis für ein enormes Wirtschaftswachstum bildete. China ist nicht nur innerhalb kürzester Zeit zu einem militärischen und wirtschaftlichen „global player" geworden, sondern auch die chinesische Gesellschaft hat einen enormen Transformationsprozess durchlaufen. Seit der Einführung ökonomischer Reformen im Jahr 1991 schließt Indien zu seinem asiatischen Konkurrenten auf und wird ebenso als zukünftige Supermacht gehandelt. Doch während sich in China politisch wenig geändert hat und die Kommunistische Partei weiterhin das staatliche Machtmonopol inne hat, ohne den Anschein zu geben in Zukunft politischen Wettbewerb zuzulassen, ist Indien seit über fünfzig Jahren eine stabile Demokratie und präsentiert damit ein völlig anderes Entwicklungsmodell als China. Welche Auswirkungen hat der Aufstieg der beiden Staaten auf die internationale Staatengemeinschaft? Welchen Einfluss nehmen China und Indien auf schon bestehende Prozesse und Strukturen? Und zeigen sich Unterschiede oder Gemeinsamkeiten in Politikbereichen wie Umwelt, Energie oder Menschenrechte? Der Kurs hat zwei wichtige Funktionen: Zum Einen soll eine Einführung in die indische und chinesische Außenpolitik unter Berücksichtigung kultureller Traditionen, wirtschaftlicher, militärischer und politischer Aspekte gegeben werden. Zum Anderen sollen Theorien der Internationalen Beziehungen herangezogen werden, um systematisch und theorieorientiert einzelne Politikfelder zu analysieren. Literatur: Ein Reader mit der relevanten Literatur wird zum Anfang des Semesters erhältlich sein. Scheinanforderungen: Aktive Mitarbeit, Referat, Hausarbeit |