Kommentar |
Unmittelbar nach der Gründung des Deutschen Reiches vor 150 Jahren begann in Preußen und im Reich der Kulturkampf. Warum legte sich Bismarck mit der Kirche an? Welche Konflikte zwischen Staat und Kirche sollten ausgetragen werden? Der Kulturkampf hatte viele Dimensionen: Er sollte die “Reichsfeinde” in Schach halten, war als Fortschritt hin zur säkularen Moderne gedacht, wurde als politischer Kampf zwischen Nationalliberalen und Zentrum sowie als konfessionelle Konflikt ausgetragen. Aber er hatte auch geschlechtergeschichtliche und internationale Dimensionen. Das Seminar widmet sich den zahlreichen Konfliktebenen des Kulturkampfes in einer europäischen Perspektive, zumal nicht nur in Deutschland Kulturkämpfe ausgetragen wurden.
Bedingung für Teilnahme und Leistungsnachweis: Regelmäßige Diskussionsbeiträge dank wirklicher Lektüre von Texten, Mitarbeit in einer Themengruppe samt Präsentation eines Problemfeldes, anschließend wissenschaftliche Hausarbeit bzw. mdl. Prüfung. Es wird erwartet, dass zur ersten Sitzung die entsprechenden Seiten aus Huber, Bd. 4, bereits gelesen sind, damit wir sogleich in die Diskussion einsteigen können.
Beginn: 13. 10. 2021 |
Literatur |
Winfried Becker, Der Kulturkampf als Europäisches und Deutsches Phänomen, in: HJB 101, 1981, S. 422-446; Rebecca Ayako Bennette, Fighting for the Soul of Germany: The Catholic Struggle for Inclusion after Unification, Cambridge 2012; Olaf Blaschke, Kulturkampf, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart [RGG]. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft (4. Aufl.), Bd. 4, 2001, S. 1838-43; Horst Gründer, "Krieg bis auf's Messer" - Kirche, Kirchenvolk und Kulturkampf (1872-1887), in: Franz J. Jakobi (Hg.), Geschichte der Stadt Münster, Bd. 2, Münster 1993, S. 131-166; Michael B. Gross, The War against Catholics. Liberalism and the Anti-Catholic Imagination in Nineteenth-Century Germany, Ann Arbor, University of Michigan Press, 2004; Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. 4. Struktur und Krisen des Kaiserreichs, Stuttgart 1969, S. 637-831; Wolfram Kaiser u. Christopher Clark (Hg.), Culture Wars. Secular-Catholic Conflict in Nineteenth-Century Europe, Cambridge 2003; Rudolv Lill u. Wolfgang Altgeld (Hg.), Der Kulturkampf, Paderborn 1997. |
Bemerkung |
Die Anmeldephase zum Wintersemester 2021/22 zu den Pro-, Haupt- und Masterseminaren des Seminars für Alte Geschichte und des Historischen Seminars findet elektronisch am Ende des Sommersemesters 2021 statt. Die Teilnahme wird durch ein auf Wahlgängen beruhendes Verteilverfahren geregelt.
Der Wahlgang erfolgt in HISLSF vom 28.06.2021 - 16.07.2021 12 Uhr. Es müssen stets drei Wünsche aus einer Epoche angegeben werden. Nach Ende der Anmeldephase werden die Ergebnisse in der letzten Woche der Vorlesungszeit veröffentlicht. Eine Bestätigung der Annahme des Seminarplatzes in Sesam ist dann bis zum 31.8.2021 nötig. Ohne eine Bestätigung ist die Teilnahme an der Lehrveranstaltung nicht möglich.
Bei Stundenplanüberschneidungen und als Hochschulwechsler*in melden sich bitte bei Dr. Eva Baumkamp oder Dr. Thomas Tippach für die Seminarplatzvergabe. |