Kommentar |
Das Bündnis der neu auf den fränkischen Königsthron gelangten Karolinger mit den römischen Päpsten gilt als eine der Weichenstellungen für die fränkische, wenn nicht europäische Geschichte. Päpste und Karolinger knüpften „familiäre“ Beziehungen, also Tauf- und Firmpatenschaften; darüber hinaus reiste erstmals in der Geschichte ein Papst über die Alpen, um direkt mit einem fremden Herrscher zu verhandeln; bei dieser Gelegenheit kam es vermutlich auch zur ersten fränkischen Königskrönung. Ein wichtiges Zeugnis für die so zukunftsweisenden Beziehungen sind die zwischen beiden Seiten gewechselten Briefe, die im Codex Carolinus gesammelt worden sind. Sie gewähren Einblicke in die frühmittelalterliche Vorstellungswelt sowohl im Bereich der Politik als auch der Religion und Kultur. |
Literatur |
Literatur: Hartmann, Florian, Kontingenzerfahrungen am Hof Karls des Großen und die Sammlung päpstlicher Briefe im Codex epistolaris Carolinus, in: Kontingenzerfahrungen und ihre Bewältigung zwischen imperium und regna: Beispiele aus Gallien und angrenzenden Gebieten vom 5. bis zum 8. Jahrhundert, ed. Matthias Becher / Hendrik Hess, Göttingen 2021, 405-428; Hartmann, Florian / Orth-Müller, Tina B. (eds.), Codex epistolaris Carolinus: frühmittelalterliche Papstbriefe an die Karolingerherrscher, Darmstadt 2017; McKitterick, Rosamond / Pollard, Richard Matthew / Price, Richard M. / Espelo, Dorine van (eds.), Codex epistolaris Carolinus: Letters from the Popes to the Frankish Rulers, 739-791, Liverpool 2021. |