Kommentar |
Komparation – die Steigerung des Adjektivs ist eine wortartenspezifische Erscheinungsform in der Grammatik, die eine morphologische Veränderung des Adjektivs ermöglicht, wenn die Eigenschaft eines Gegenstandes, eines Sachverhalts oder Geschehens oder auch einer Handlung sich verändert oder sich verändern soll, um einem „Sollwert“ in der Wirklichkeit zu entsprechen bzw. der Veränderung der Wirklichkeit Rechnung zu tragen. Auch mit lexikalischen Mitteln wie z.B. den Gradpartikeln (immer, noch, mehr u.a.) in Verbindung mit Nomina bringen „Steigerung“ zum Ausdruck. Die auffällige Häufung von Komparativformen und Gradpartikeln im öffentlich-medialen Sprachgebrauch bzw. Diskurs hat offenbar einen „diagnostischen“ Aufschlusswert, der in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten der Reflektion bedarf. Paradebeispiel ist die Computer-Technologie mit der Diskussion um die „Digitalisierung“ und die Glasfaser-Technologie mit dem „super-schnellen Highspeed-Internet“, mit „schnellstmöglichen Ladezeiten“ und „Up- und Downloads in Höchstgeschwindigkeit“ (aus einem Werbe-Brief 1& 1). Auch im Kontext der Pandemie, der Klimaforschung, in Wirtschaft und Politik signalisieren diese sprachformen offenbar die /eine „Zeitenwende“, die sich auch linguistisch manifestiert. |