Kommentar |
Hauptseminar : Die EU und ihre Bürger
Di, 14-16 Uhr
Inhalt
Nach kurzen Phasen der Europa-Euphorie in der Nachkriegszeit und erneut nach dem Zusammenbruch der realsozialistischen Systeme Osteuropas begegnen heute mehr und mehr Bürger der europäischen Integration mit Unverständnis, Skepsis oder offener Ablehnung. Proteste gegen die EU und ihre Politik, teils dramatische Stimmenverluste von Regierungsparteien bei Europawahlen, das Erstarken euroskeptischer Parteien und die gescheiterten Referenden zum Verfassungsvertrag in Frankreich und den Niederlanden sind die sichtbarsten Marksteine dieser Entwicklung.
Dieses Seminar beleuchtet das schwierige Verhältnis zwischen der EU und ihren Bürgern. Wir lesen, analysieren und diskutieren aktuelle politikwissenschaftliche Forschungsliteratur zur öffentlichen Meinung über die europäische Integration, zum Wahlverhalten der Bürger bei Europawahlen und bei Referenden zu EU-bezogenen Fragen sowie zum Demokratiedefizit der EU und wie man dieses eventuell verringern könnte. Dabei geht es zum einen um ein Verständnis der zugrundeliegenden politikwissenschaftlichen Theorien zur Präferenzbildung und zum politischen Verhalten der Bürger, zu den Repräsentationsbeziehungen zwischen Bürgern und Eliten sowie zur Demokratie jenseits des Nationalstaates. Da der überwiegende Teil der diskutierten Literatur englischsprachig ist und darüber hinaus mit komplexen statistischen Analyseverfahren operiert, soll der Kurs zum anderen die Fähigkeit der Studierenden verbessern, solche Texte zu lesen und zu verstehen. Statistische Grundkenntnisse werden vorausgesetzt.
|
Literatur |
Einführende Literatur
Das folgende Lehrbuch ist ähnlich wie das Seminar strukturiert und bietet einen leichtverständlichen Einstieg in die Thematik. Die Anschaffung des Buches als Begleitlektüre zum Kurs wird daher nachdrücklich empfohlen.
Tiemann, Guido/Oliver Treib/Andreas Wimmel, 2011: Die EU und ihre Bürger. Wien: Facultas WUV/UTB (EUR 18,90).
|
Leistungsnachweis |
Anforderungen
Um einen Leistungsnachweis zu erwerben, müssen die Studierenden zu acht der als Pflichtlektüre angegebenen Texte ein kurzes Reaktionspapier (2-3 Seiten) verfassen und jeweils zwei Tage vor der Veranstaltung einreichen. Zusätzlich müssen alle Studierenden eine nicht benotete Studienleistung erbringen (z.B. Referate, Protokolle). Die Abschlussnote für das Seminar ergibt sich aus dem Durchschnitt der Noten für die Reaktionspapiere.
|