Implementation von EU-Gesetzen in den Mitgliedstaaten (Bachelor-Seminar)
Die Implementation politischer Entscheidungen ist eine entscheidende Phase des Politikzyklus, der ganz erheblichen Einfluss auf Erfolg oder Scheitern politischer Reformen haben kann. Dies gilt in besonderem Maße für die Durchführung von EU-Richtlinien, deren Vorschriften zuerst von den Mitgliedstaaten in nationale Gesetze gegossen und dann in der Praxis angewendet werden müssen. Ziel dieses Seminars ist es, auf Grundlage aktueller politikwissenschaftlicher Forschungsliteratur die Funktionsweise des dezentral organisierten EU-Implementationssystems kennenzulernen und verschiedene theoretische und methodische Ansätze zur Erklärung des Implementationserfolgs oder -misserfolgs zu diskutieren. Da der überwiegende Teil der diskutierten Literatur englischsprachig ist und darüber hinaus mit komplexen statistischen Analyseverfahren operiert, soll der Kurs auch die Fähigkeit der Studierenden verbessern, solche Texte zu lesen und zu verstehen. Statistische Grundkenntnisse werden vorausgesetzt.
Um einen Leistungsnachweis zu erwerben, müssen die Studierenden zu acht der als Pflichtlektüre angegebenen Texte ein kurzes Reaktionspapier (2-3 Seiten) verfassen und jeweils zwei Tage vor der Veranstaltung einreichen. Zusätzlich müssen alle Studierenden eine oder mehrere nicht benotete Studienleistung erbringen (z.B. Protokolle, Diskussionsmoderationen). Die Abschlussnote für das Seminar ergibt sich aus dem Durchschnitt der Noten für die Reaktionspapiere.
|