Kommentar |
Kolonialismus und Imperialismus haben Jahrhunderte lang zur Unterdrückung, Ausbeutung und Vernichtung von Menschen in allen Teilen der Erde geführt. In postkolonialen Werken geht es darum diese Geschichte in geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung so zu verarbeiten, dass koloniale Denk- und Handlungsmuster aufgedeckt und ihre Kontinuitäten aufgezeigt werden. Insbesondere wird der universalistische Anspruch von Theorien hinterfragt, beispielsweise die Theorie von der Moderne. Auch die eurozentrische Beschreibung des Morgenlands ist aus postkolonialer Sicht als eine Form von Orientalismus (Said) zu verstehen, die zu einer Art der Kolonisierung des Selbst (Fanon) führt. Grundlegende Lektüre wird der Band von Maria do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan sein, postkoloniale Schlüsseltexte von Edward Said, Homi k. Bhabha und Gayatri Chakravorty Spivak werden ebenfalls studiert. Desweiteren wird mit Julia Reuter und Paula Villa nach den Perspektiven einer postkolonialen Soziologie zu fragen sein. |
Literatur |
Castro Varela, Maria do Mar&Dhawan, Nikita 2005: Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung, Bielefeld: transcript.
Reuter, Julia&Paula-Irene Villa 2010: Postkoloniale Soziologie. Empirische Befunde, theoretische Anschlüsse, politische Intervention, Bielefeld: transcript.
Steyerl, Hito&Rodriguez, Encarnacion Gutierrez (Hg.) 2003: Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik, Münster: Unrast. |