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Genealogische Praktiken im öffentlichen, populären und wissenschaftlichen Gebrauch seit dem 19. Jahrhundert: historische und kulturanthropologische Perspektiven - Einzelansicht

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 081021 Kurztext
Semester WS 2017/18 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Studienjahr
Max. Teilnehmer/-innen 25
Credits 7
Hyperlink
Sprache deutsch
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 10:00 bis 12:00 woch 18.10.2017 bis 31.01.2018  Scharnhorststr. 100 - SCH 100.4         25
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Mi. 08:00 bis 10:00 Einzel am 08.11.2017 Scharnhorststr. 100 - SCH 100.4        
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Mi. 08:00 bis 10:00 Einzel am 29.11.2017 Scharnhorststr. 100 - SCH 100.4        
Gruppe [unbenannt]:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Timm, Elisabeth, Prof. Dr. verantwort
Studiengänge
Abschluss - Studiengang Sem ECTS Bereich Teilgebiet
Zwei-Fach-Bachelor - Kultur- und Sozialanthropologie (L2 986 13) - 7
Prüfungen / Module
Prüfungsnummer Modul
15001 Themenseminar A - Zwei-Fach-Bachelor Kultur- und Sozialanthrop Version 2013
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich 08 Geschichte/Philosophie
Inhalt
Kommentar

Genealogische Praktiken sind eine machtvolle Technik der Produktion von Herkunft, Legitimität, Distinktion und Zugehörigkeit.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde aus der Genealogie, die bis dahin eine adelig-dynastische, religiös-bürokratische Arkantechnik und ein Instrument zur Transmission von Erbe, Namen, Nachfolge (z.B. in der bäuerlichen Ökonomie) gewesen war, eine weit verbreitete wissenschaftliche, staatlich-öffentliche und populäre Praxis.

Dabei erhielten das Recherchieren genealogischer Daten in Archiven und die Darstellung von Stammbäumen und anderen Visualisierungen von Familie oder Verwandtschaft auch Auftrieb durch den Medienwandel um 1900, sowie später nochmals durch die Technik der Papierkopie und durch digitale Datenbanken, neue Kommunikationstechnologien und digitale Bildformen.

Genealogische Praktiken zirkulierten in und zwischen den natur-, gesellschafts- und kulturwissenschaftlichen Anthropologien, und zwischen der entstehenden bürgerlichen Öffentlichkeit (v.a. in Vereinen) und der Verwaltung des modernen Nationalstaats. Diese Wissenstechniken waren und sind wiederum verknüpft mit dem Wandel des Archivs von einem Herrschaftsarkanum zu einem Datenreservoir für jedermann.

Zuletzt haben queere Genealogien, die new genetics und neue Grenzregime der Migration tradierte Ontologien von heterosexueller Reproduktion, Familie und Verwandtschaft mit sehr unterschiedlichen persönlichen bzw. politischen Zielsetzungen nochmals in Bewegung gebracht.

In der Lehrveranstaltung werden wir situierte Fälle genealogischer Praktiken auf der Grundlage empirischer Forschungen vertieft erarbeiten.

Erkenntnisleitend sind dabei Perspektiven der „neuen Geschichte der Verwandtschaft“ (M. Lanzinger), der sozialanthropologischen „new kinship studies“ sowie der History and Philosophy of Science.

Literatur

Timm, Elisabeth: Reverenz und Referenz. Zwei Weisen der populären Genealogie seit dem 19. Jahrhundert und ein neuer genealogischer Universalismus? In: Fertig, Christine; Lanzinger, Margareth (Hg.): Beziehungen Vernetzungen Konflikte. Perspektiven Historischer Verwandtschaftsforschung. Köln u.a. 2016, S. 209-231.

Timm, Elisabeth: "Meine Familie". Ontologien und Utopien von Verwandtschaft in der populären Genealogie. In: Zeitschrift für Volkskunde 109,2 (2013), S. 161-180.

Timm, Elisabeth: Grounding the Family. Locality and its Discontents in Popular Genealogy. In: Ethnologia Europaea: Journal of European Ethnology 42 (2) 2012, pp. 36-50.

Bemerkung

Eine verbindliche Anmeldung der Lehrveranstaltung mit Name, Vorname, Matrikel-Nr. und Veranstaltungs-Nr. erfolgt per E-Mail an volkskunde.institut@uni-muenster.de (im Geschäftszimmer bei Frau Winkler) bis zum 15. September 2017.

Bitte beachten Sie, dass die Seminarplätze nur begrenzt vorhanden sind (s. max. Teilnehmerzahl oben). Sobald die Anmeldeliste voll ist, werden weitere Anmeldungen auf die Nachrückerliste gesetzt.

Falls Sie an der Lehrveranstaltung doch nicht teilnehmen können, melden Sie sich bitte ebenfalls bis zum 15. September 2017 wieder ab, damit der Platz neu vergeben werden kann.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2023