Die Mobilisierung des Rechts durch Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen hat in den letzten Jahren zugenommen. Diese Mobilisierung kann juristisch (per Klage und vor Gericht) oder diskursiv (in den Argumentationen und Framings wird immer wieder auf Recht hingewiesen) sein. Rechtsmobilisierung kann aus politikwissenschaftlicher Sicht als eine Form politischer Partizipation definiert und analysiert werden.
Wie kann eine politische Analyse des Rechts aussehen und wie sind spezifische Gefahren und Potenziale von Rechtsmobilisierung zu bewerten? In diesem Blockseminar beschäftigen wir uns ausgehend von Konzepten politischer Partizipation und von Rechtsmobilisierung mit dem Steuerungsmedium Recht. Welche Gefahren und welche Potenziale gibt es bei der Rechtsmobilisierung aus demokratietheoretischer Sicht?
Hierzu werfen wir einen Blick auf konkrete, auch historische Rechtsmobilisierungsprozesse mit Schwerpunkten in den USA und in Deutschland sowie auf transnationaler Ebene in den Bereichen Bürger*innenrechte, Umweltschutz und Gleichstellung. Zum Schluss des Seminars entwickeln Sie eine eigene begründete Position zu Rechtsmobilisierung.
Prüfungsleistung: Hausarbeit nach Maßgabe der Prüfungsordnung.
Einstiegsliteratur:
Fuchs, Gesine (2019): Rechtsmobilisierung, In Boulanger/Rosenstock/Singelnstein, Interdisziplinäre Rechtsforschung, Wiesbaden: Springer VS.
Baer, Susanne (2016): Rechtssoziologie, 3. Auflage, Baden-Baden: Nomos. |