GRL PWR – Ein viel zitierter Slogan feministischer Popkultur, der aufzeigt: Macht und Herrschaft stehen in ihren unterschiedlichen Ausgestaltungen seit jeher im Zentrum feministischer Theorie und Praxis. Vor allem die theoretischen und politischen Auseinandersetzungen mit dem Wandel von Macht- und Herrschaftsverhältnissen haben den feministisch-theoretischen Diskurs seit Jahrzehnten geprägt und verändert, sodass sich dieser heute als vielschichtig und heterogen präsentiert. Macht- und Herrschaftsverhältnisse können daher nicht mehr in das starre Bild aus asymmetrischen Unterdrückungsverhältnissen zwischen ‚den beiden Geschlechtern‘ gegenüber weiblichem* Empowerment gedrängt werden. Vielmehr sind sie als geschlechtliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse auch Gegenstand der Kritik innerhalb feministischer Theorie und Praxis geworden.
Wie sich feministische Kritik an geschlechtlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen aus verschiedenen theoretischen Perspektiven artikuliert und welche Neukonzeptualisierungen vorgeschlagen werden, wollen wir in diesem Lektürekurs gemeinsam erarbeiten. Dazu werden zentrale Ansätze Feministischer Politischer Theorien gelesen und anhand des politikwissenschaftlichen Untersuchungsgenstandes der geschlechtlichen Macht- und Herrschaftsverhältnisse beleuchtet. Es ist das Ziel des Seminars, nicht nur zentrale Ansätze Feministischer Politischer Theorien kennenzulernen, sondern auch geschlechtliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse anhand der verschiedenen Ansätze aufzudecken, zu hinterfragen und kritisch zu reflektieren.
Weitere Informationen zum digitalen Wintersemester:
Das Seminar ist als Online-Lektürekurs gestaltet, welcher sich aus synchronen und asynchronen Elementen zusammensetzt. Das Seminar startet mit einem gemeinsamen Kick-Off via Zoom am Mo. 9. November 2020 um 16 Uhr c.t. Sollten Sie zu dem Zeitpunkt verhindert sein, melden Sie sich bitte bei der Dozierenden.
Der Lektürekurs wird durch einen Learnwebkurs begleitet, in den Sie sich zum Start der Vorlesungszeit einschreiben können. Den Einschreibungsschlüssel erhalten Sie spätestens Anfang November via Mail. Melden Sie sich daher ebenfalls per Mail unter henrike.bloemen@uni-muenster.de für diesen Lektürekurs an.
Während der asynchronen und damit eigenständigen Arbeitsphasen (sowohl individuell als auch in den Kleingruppen) arbeiten Sie sich in Eigenregie durch den Learnwebkurs. Über das Semester verteilt finden dann immer wieder synchrone Arbeitseinheiten in Form von Zoom-Meetings statt, in denen die asynchronen Arbeitsphasen reflektiert und die erarbeiteten Inhalte diskutiert werden. Teile Ihrer Studienleistung erbringen Sie sowohl in den asynchronen Arbeitsphasen (Abgabe von Leseprotokollen) als auch in den synchronen Zoom-Meetings (Kurz-Input präsentieren oder Diskussionsprotokoll verfassen).
Auch im digitalen Semester ist die Teilnahmevoraussetzung für diesen Lektürekurs eine hohe Bereitschaft, umfangreiche und anspruchsvolle Primärliteratur selbstständig zu lesen und zu erarbeiten. Zur Unterstützung der individuellen Lese-Aufgaben werden alle Studierenden in kleine Lese- und Diskussionsgruppen eingeteilt, in denen Sie die Leseprotokolle verfassen und die asynchronen Arbeitseinheiten gemeinsam bestreiten. Es wird erwartet, dass die Studierenden sich autonom in diesen Kleingruppen organisieren und pro-aktiv einbringen.
Die Prüfungsleistung umfasst die Abgabe einer Hausarbeit zu einem abgesprochenen Seminarthema (inkl. Kurz-Exposé). Alles Weitere wird in der ersten Zoom-Sitzung besprochen.
Einführende Literatur:
Sauer, Birgit (2013): „Die hypnotische Macht der Herrschaft“ – Feministische Perspektiven. In: Imbusch, Peter (Hg.): Macht und Herrschaft. Sozialwissenschaftliche Theorien und Konzeptionen. Wiesbaden. S. 379-398.
Patu; Schrupp, Antje (2015): Kleine Geschichte des Feminismus im euro-amerikanischen Kontext. Münster. |