Kommentar |
Die Rolle des Essens in religiösen Überzeugungen und kulturellen Praktiken ist komplex und kann für Individuen und Gruppen unterschiedliche Bedeutungen haben. In Form von Speise- oder Fastengeboten, Askesepraktiken, rituellen Opfern und Festessen können die Besonderheiten einer spezifischen Religion zum Ausdruck gebracht und dabei soziale Differenzierung erzeugt oder begründet werden. Der Verzicht auf Fleisch gehört in die Reihe dieser Tatsachen und lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. In der gegenwärtigen westlichen Ernährungskultur wird der Fleischkonsum verstärkt problematisiert und dadurch erfährt der Fleischverzicht eine kulturelle Aufwertung. Im Seminar sollen anhand ausgewählter Beispiele unterschiedliche Formen des Fleischverzichts sowie seine Begründungen untersucht und systematisch reflektiert werden. |
Literatur |
Schmidt-Leukel, Perry (Hg.): Die Religionen und das Essen, Kreuzlingen, München: Hugendubel (Diederichs Gelbe Reihe) 2000.
Barlösius, Eva: Soziologie des Essens: Eine sozial- und kulturwissenschaftliche Einführung in die Ernährungsforschung, Weinheim, München ²2011.
Fieldhouse, Paul: Food, Feasts, and Faith: An Encyclopedia of Food Culture in World Religions, Santa Babara, California: ABC-CLIO 2017. |