Kommentar |
Die Vorlesung geht der Entstehung und Entwicklung der antiken religiösen Strömung, die von der Mehrheitskirche als „Gnosis” bezeichnet wurde, nach und verfolgt ihre Entfaltung im Hinblick auf die verschiedenen Gruppierungen und führende gnostische Gemeindegründer und Lehrer, deren historische Anfänge mit Simon, dem sog. Magier, noch in die neutestamentliche Epoche zurückreichen (Apg 8, 9-11.18-24). Besonderes Augenmerk wird auf den Einfluss der Gnosis auf das Neue Testament liegen, z.B. auf die Entwicklung des Kanons in Abgrenzung zu diversen Evangelien, die in gnostischen Zirkeln und Gruppierungen umliefen. Diese ”alternativen” Evangelien werden auch inhaltlich vorgestellt und diskutiert. Auch der theologischen Auseinandersetzung etwa um Fragen der Deutung des Kreuzigungstodes Jesu oder der Entwicklung der Kirche als Institution (z.B. im Hinblick auf das Bischofsamt) werden wir uns zuwenden.
Hinweis zu Leistungsnachweisen: Protokoll und Essay |
Literatur |
K. Rudolph, Die Gnosis. Wesen und Geschichte einer spätantiken Religion, Göttingen 1994 (Nachdr. d. 3. durchg. u. erg. Aufl.).
H.-F. Weiß, Frühes Christentum und Gnosis. Eine rezeptionsgeschichtliche Studie, WUNT 225, Tübingen 2008.
Nag Hammadi Deutsch. Studienausgabe, eingel. u. übers. v. Mitgliedern des Berliner Arbeitskreises für Koptisch-Gnostische Schriften hg. v. H.-M. Schenke, H.-G. Bethge u. U. U. Kaiser unter Mitarb. v. K. Schwarz, Berlin, New York 2010 (2., überarb. Aufl.). |