Gibt es ein wiederkehrendes Muster der Geschichte Russlands, das eine vergleichsweise gebildete und vielseitig begabte Gesellschaft daran hinderte, sich demokratisch zu konstituieren? Gab es nur eine Minderheit, die sich autokratischen Herrschern widersetzte (und emigrierte), während ein Großteil mit einer habituellen Bereitschaft zur autoritären Verehrung und einem diensteifrigen Gehorsam reagierte? Die Zeitspanne zwischen der Reformzeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Revolution des Jahres 1917 scheint dies zu bestätigen. Anhand zeitgenössischer Belletristik soll der Frage nach den Gründen für den relativ direkten Übergang von der Autokratie des Zaren in die Diktatur des Proletariats nachgegangen werden.
In der Übung werden russische Quellen und Darstellungen auszugsweise gelesen und übersetzt, soweit Teilnehmer über Russischkenntnisse verfügen. Soweit diese Teilnehmer in der Übung funktionale Sprachkenntnisse gem. Studienordnung nachweisen wollen, sind Grundkenntnisse des Russischen (nicht nur des Alphabets) erforderlich.
Allen anderen Teilnehmern ohne entsprechende Sprachkenntnisse steht unabhängig davon die Möglichkeit eines allgemeinen Leistungsnachweises offen. |