Kommentar |
Die mittelalterlichen Kaiser gehörten zu den glanzvollsten Herrschern ihrer Zeit. Sie traten als Beauftragte Gottes, Feldherren und Eroberer, geschickte Politiker sowie als Stifter von Bildung und Kultur auf. Alle einte sie die Vorstellung, in direkter Nachfolge zu den römischen Cäsaren zu stehen und das Imperium Romanum fortzuführen. Dies verlieh ihrer Herrschaft eine ideelle Vorrangstellung gegenüber allen anderen Monarchen. In ihrer hervorgehobenen Rolle verstanden sich die Kaiser als einzigartig und ihre Macht als universal. Die Lebenswirklichkeit abseits dieses Ideals konnte freilich ganz anders aussehen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass sie als Herrscher eines mächtigen Reichsgebildes im Zentrum Europas die politischen Geschicke ihrer Zeit maßgeblich mitgestalteten. So ist es auch unschwer zu erklären, warum es gerade die Kaisergestalten sind, die das Bild vom Mittelalter prägen; insbesondere in der deutschsprachigen Rezeption besagter Epoche.
In der Übung sollen exemplarisch die Lebens- und Tatenbeschreibungen von fünf Kaisern besprochen werden, die in der Forschung wie auch in der öffentlichen Wahrnehmung als herausragende Gestalten gesehen werden, weil sie maßgeblich mit der Geschichte des westlichen Kaisertums verbunden sind. Bei diesen handelt es sich um Karl den Großen, Otto den Großen, Heinrich IV., Friedrich Barbarossa und Karl IV.
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Literatur |
- Althoff, Gerd: Heinrich IV., Darmstadt 2013.
- Becher, Matthias: Karl der Große, München 2012.
- Becher, Matthias: Otto der Große: Kaiser und Reich. Eine Biographie, München 2012
- Görich, Knut: Friedrich Barbarossa. Der erste Stauferkaiser, München 2022.
- Seibt, Ferdinand: Karl IV. Ein Kaiser in Europa: 1346-1378, München 1979.
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