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Die Ideologie eines biologistisch-rassistischen Antisemitismus gewann im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in Deutschland und anderen europäischen Ländern zunehmend an Einfluss. Eine der Reaktionen von jüdischer Seite stellte die Gründung des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V.) 1893 dar. Der C.V. war die größte jüdische Interessenvertretung im wilhelminischen Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Mit zahlreichen politischen, juristischen und publizistischen Aktivitäten ging der C.V. gegen den Antisemitismus vor und verteidigte die staatsbürgerlichen Rechte der jüdischen Bürgerinnen und Bürger. Die Errichtung der Diktatur der Nationalsozialisten im Jahr 1933 bedeutete für den C.V. einen gravierenden Einschnitt. 1936 musste sich der Verein in Jüdischer Central-Verein umbenennen; 1938 wurde der Verein verboten. Anhand vielfältiger Dokumente werden wir uns in dem Seminar mit der Abwehrtätigkeit des C.V. gegen den zunehmenden Antisemitismus befassen. Darüber hinaus werden wir nach dem religiösen und kulturellen Selbstverständnis des Vereins fragen sowie nach den innerjüdischen Debatten über den C.V..
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