Kommentar |
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte des mittelalterlichen Jahrtausends von der Spätantike bis zur beginnenden Renaissancezeit. Ausgehend von einer Problematisierung von Versuchen, Beginn und Ende des Mittelalters zu datieren, wird nicht nur die Geschichte des lateinischen Europas behandelt; ebenso werden Grundlinien der Entwicklung des Byzantinischen Reiches, des Islams und des Judentums vorgestellt. Bei der Gegenüberstellung der Geschichten von lateinischem und griechischem Christentum sowie von unterschiedlichen jüdischen und islamischen Gemeinschaften werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede verständlich gemacht; darüber hinaus werden Phänomene der Interaktion, der Verflechtung und der Hybridisierung der „Kulturen“ thematisiert, die in jüngerer Zeit verstärkt die Aufmerksamkeit der Forschung erregt haben. Die Vorlesung stellt wesentliche Etappen der Geschichte unterschiedlicher „Zivilisationen“ oder „Kulturen“ im mittelalterlichen Europa sowie im – geographisch weit gefassten – Mittelmeergebiet vor und thematisiert darüber hinaus ausgewählte Phänomene von Kontinuität und Wandel zwischen Spätantike und Früher Neuzeit auf den Gebieten der Verfassungs-, Rechts-, Sozial-, Religions- und Kulturgeschichte. |
Literatur |
Borgolte, Michael, Christen, Juden, Muselmanen. Die Erben der Antike und der Aufstieg des Abendlandes 300 bis 1400, München 2006. Borgolte, Michael / Dücker, Julia / Müllerburg, Marcel / Predatsch, Paul / Schneidmüller, Bernd (eds.), Europa im Geflecht der Welt. Mittelalterliche Migrationen in globalen Bezügen (Europa im Mittelalter 20), Berlin 2012. Mitterauer, Michael, Warum Europa? Mittelalterliche Grundlagen eines Sonderwegs, München 2003. Rexroth, Frank, Deutsche Geschichte im Mittelalter (Beck‘sche Reihe 2307), München 3. Aufl. 2012.Weinfurter, Stefan, Das Reich im Mittelalter. Kleine deutsche Geschichte von 500 bis 1500, 4.,aktualisierte Aufl. München 2021. |