Kommentar |
Rassismus scheint auf den ersten Blick ein genuin modernes Phänomen zu sein. Die Frage, ob und, wenn ja, inwieweit es bereits in früheren Jahrhunderten Formen rassistischen Denkens gegeben hat, ist Gegenstand intensiver Forschungsdebatten. Das Mittelalter nimmt in dieser Diskussion eine Schlüsselstellung ein. Denn vor allem in den späteren Jahrhunderten dieser Epoche mehren sich Zeugnisse, in denen körperliche Merkmale als primäre Differenzmarker zwischen menschlichen Gruppen fungierten. Diese Entwicklung steht offenbar im Kontext eines größeren epistemischen Umbruchs. Das spätere Mittelalter erscheint in der neueren Forschung als eine Periode, in der sich die Wissensordnungen in Europa tiefgreifend wandelten, was sich auch auf die Taxonomien der Lebewesen auswirkte. Das Seminar möchte diesen Fragen anhand ausgewählter Beispiele nachgehen und erörtern, inwieweit sich in mittelalterlichen Quellen Analogien zum rassistischen Diskurs der Moderne beobachten lassen und in welchem historischen Zusammenhang diese Zeugnisse stehen. Gleichzeitig bietet das Proseminar eine allgemeine Einführung in die Methoden, Arbeitsweisen und Fragestellungen der mittelalterlichen Geschichte |
Bemerkung |
Die Anmeldephase zum Sommersemester zu den Pro-, Haupt- und Masterseminaren sowie den Übungen findet elektronisch statt. Die Teilnahme wird durch ein auf Wahlgängen beruhendes Verteilverfahren geregelt. Es gibt nur einen Wahlgang am Ende des Wintersemesters.
Der Wahlgang erfolgt in HISLSF vom 16.1.2023 bis zum 31.1.2023 12 Uhr. Es müssen stets drei Wünsche aus einer Epoche angegeben werden. Nach Ende des Anmeldephase werden die Ergebnisse Anfang Februar veröffentlicht. Eine Bestätigung der Annahme des Seminarplatzes ist dann bis zum 28.2.2023 nötig.
Hochschulwechsler melden sich bitte bei Dr. Eva Baumkamp oder Dr. Thomas Tippach für die Seminarplatzvergabe.
|