Kommentar |
Die stereotype Hexe, die einen Pakt mit dem Teufel schloss, zum Sabbat flog um mit Dämonen zu verkehren, Menschen und Tiere verzauberte und letztlich auf dem Scheiterhaufen brannte, war ein Phänomen der Frühen Neuzeit. Während der Humanismus in seiner Blüte stand, die Reformation das Verhältnis zwischen Mensch und Gott neu ordnete und bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse das Verständnis der Natur und des Kosmos revolutionierten, verbreitete sich europaweit in allen gesellschaftlichen Schichten die Angst vor einer Hexensekte, deren Anhänger:innen mit magischen Kräften ihre Mitmenschen quälte. Hexen waren aber nicht die einzigen ‚Magieprofis’ ihrer Zeit: Gelehrte und Apotheker, Heiler und Henker praktizierten in diesem Bereich und magische Mittel, mit denen man heilen und beschützen konnte waren Teil des Alltags. Man kann daher davon ausgehen, dass die meisten frühneuzeitlichen Menschen gelegentlich oder gewohnheitsmäßig zu magischen Mitteln griffen um die verschiedensten Probleme zu lösen.
Die Geschichte der Magie in der frühen Neuzeit erlaubt es Studierenden erste Einblicke in eine Fülle von historischen Teildisziplinen zu gewinnen (z.B. Sozial-, Kultur-, und Religionsgeschichte, Medizin-, Geschlechter- und Wissenschaftsgeschichte, und nicht zuletzt der Ideen-, Rechts- und Kriminalitätsgeschichte). Das Proseminar wird zunächst ergründen, warum Magie in der Vormoderne Sinn machte, welche kosmischen Vorstellungen ihr zu Grunde lagen und wie man sich die Praxis des Zauberns vorstellte. In einem zweiten Schritt widmen wir uns den verschiedenen Arten und Anwendungsbereichen der Magie und versuchen somit eine Sozialgeschichte der Magie zu entwerfen. Zuletzt müssen wir uns bemühen zu verstehen weshalb die Magie zu einem Randphänomen wurde. |
Bemerkung |
Die Anmeldephase zum Sommersemester zu den Pro-, Haupt- und Masterseminaren sowie den Übungen findet elektronisch statt. Die Teilnahme wird durch ein auf Wahlgängen beruhendes Verteilverfahren geregelt. Es gibt nur einen Wahlgang am Ende des Wintersemesters.
Der Wahlgang erfolgt in HISLSF vom 16.1.2023 bis zum 31.1.2023 12 Uhr. Es müssen stets drei Wünsche aus einer Epoche angegeben werden. Nach Ende des Anmeldephase werden die Ergebnisse Anfang Februar veröffentlicht. Eine Bestätigung der Annahme des Seminarplatzes ist dann bis zum 28.2.2023 nötig.
Hochschulwechsler melden sich bitte bei Dr. Eva Baumkamp oder Dr. Thomas Tippach für die Seminarplatzvergabe.
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