Kommentar |
Nationen stellen bis heute eine wichtige Einheit im globalen Geschehen dar. Zugleich spielen aber auch lokale und regionale Identitäten eine große Rolle, gerade in den USA, wo einer zentralen Regierung traditionell ein großes Misstrauen entgegen gebracht wird. Dabei sind sowohl Region als auch Nation konstruiert, aber zugleich wichtig für Identitätsbildung. Das Seminar will zum einen theoretische Grundlagen zu Nation, Region und Identität erarbeiten. Zum anderen werden Theorien auf konkrete Fallbeispiele angewandt und untersucht, wie Region(en) und Nation in verschiedenen (zeitlichen) Kontexten interpretiert wurden und welche Rolle sie spielten. Nationale und regionale (ebenso wie lokale) Identitäten wurden ständig neu ausgehandelt, mit Inklusions- und Exklusionsmechanismen, die sich auch auf klimatische, geographische und ethnische Bedingungen bezogen. Beispiele sind regionale bzw. sektionale Identitäten im Süden, dem Westen, dem Südwesten der USA, an der Ostküste oder in Neuengland, die in Kriegen (1812, Bürgerkrieg), bei Fragen wie Unabhängigkeit, Sklaverei, Expansion oder Migration, aber auch bei Parteienbildung und politischen Gegensätzen eine Rolle spielten. Auch Feiern und Riten regionaler und nationaler Identität als „invented traditions“ und zivilreligiöse Praktiken werden untersucht. Ein Großteil der Lektüre besteht aus englischsprachigen Texten |
Literatur |
Lloyd S. Kramer, Nationalism in Europe and America: Politics, Cultures, and Identities since 1775, Chapel Hill, NC, 2011; David Waldstreicher, In the Midst of Perpetual Fetes: The Making of American Nationalism, Chapel Hill, NC, 1997; John E. Bodnar (Hg.), Bonds of Affection: Americans Define their Patriotism, Princeton, NJ, 1996; Lyn Spillman, Nation and Commemoration: Creating National Identities in the United States and Australia, Cambridge 1997; Richard M. Fried, The Russians Are Coming! The Russians Are Coming! Pageantry and Patriotism in Cold-War America, Oxford 1999; Edward Ayers et al., All Over the Map: Rethinking American Regions, Baltimore 1996; Lothar Hönnighausen et al. (Hg.), Regionalism in the Age of Globalism, 2 Bde. (Bd. 1 Concepts of Regionalism), Madison, WI, 2004-2005; Robert L. Dorman, Hell of a Vision: Regionalism and the Modern American West, Tucson 2012; Joseph A. Conforti, Imagining New England: Explorations of Regional Identity from the Pilgrims to the Mid-Twentieth Century, Chapel Hill, NC, 2001; Martyn Bone et al, Creating and Consuming the American South, Gainesville, FL, 2016. |
Bemerkung |
Die Anmeldephase zum Sommersemester zu den Pro-, Haupt- und Masterseminaren sowie den Übungen findet elektronisch statt. Die Teilnahme wird durch ein auf Wahlgängen beruhendes Verteilverfahren geregelt. Es gibt nur einen Wahlgang am Ende des Wintersemesters.
Der Wahlgang erfolgt in HISLSF vom 16.1.2023 bis zum 31.1.2023 12 Uhr. Es müssen stets drei Wünsche aus einer Epoche angegeben werden. Nach Ende des Anmeldephase werden die Ergebnisse Anfang Februar veröffentlicht. Eine Bestätigung der Annahme des Seminarplatzes ist dann bis zum 28.2.2023 nötig.
Hochschulwechsler melden sich bitte bei Dr. Eva Baumkamp oder Dr. Thomas Tippach für die Seminarplatzvergabe.
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