Kommentar |
„(…) Die Pest wurde schlimmer in dieser Zeit, besonders im November. Und auch im Dezember, als Eis und Frost kamen, da sie sich nachts in den Portiken und auf den Straßen aufhielten, kam der Schlaf des Todes während des natürlichen Schlafes über sie. (…) Tote Körper lagen ausgestreckt in jeder Straße, und die Bürger waren nicht in der Lage, sie zu bestatten, weil sie bei der Rückkehr von der Bestattung des einen schon wieder weitere Tote vorfanden.“
Der Auszug aus der Chronik des Josua Stylites (Ende 5. Jh.) schildert eindrücklich die Auswirkungen der Pest auf die Bevölkerung von Edessa. Ihr vorausgegangen war eine Hungersnot, wie aus der literarischen Überlieferung ersichtlich wird. Diesen Zusammenhang von Naturkatastrophe auf der einen und Epidemie auf der anderen Seite wollen wir u.a. in der Übung näher beleuchten. Darüber hinaus werden auch andere Katastrophen in der Antike betrachtet, schließlich begegnen sie uns in unterschiedlichsten Erscheinungsformen: Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, Erdbeben etc. Bei der Beschäftigung mit diesen setzen wir uns auseinander mit der literarischen Überlieferung, müssen aber zugleich auch zurückgreifen auf numismatische, epigraphische und archäologische Zeugnisse. Nur durch das Nutzen der verschiedenen Quellengattungen wird es uns möglich sein, antworten auf die Fragen zu finden, wie die Menschen der Antike mit Katastrophen umgingen, wie der Kaiser auf Katastrophen reagierte und ob es z. B. Katastrophenvorsorge oder Hilfsmechanismen im Katastrophenfall gab. |
Literatur |
Deeg, Ph., Der Kaiser und die Katastrophe. Untersuchungen zum politischen Umgang mit Umweltkatastrophen im Prinzipat (31 v. Chr. bis 192 n. Chr.), Stuttgart 2019 (Geographica Historica 41).
Sonnabend, H., Katastrophen in der Antike, Darmstadt – Mainz 2013. |
Bemerkung |
Die Anmeldephase zum Sommersemester zu den Pro-, Haupt- und Masterseminaren sowie den Übungen findet elektronisch statt. Die Teilnahme wird durch ein auf Wahlgängen beruhendes Verteilverfahren geregelt. Es gibt nur einen Wahlgang am Ende des Wintersemesters.
Der Wahlgang erfolgt in HISLSF vom 16.1.2023 bis zum 31.1.2023 12 Uhr. Es müssen stets drei Wünsche aus einer Epoche angegeben werden. Nach Ende des Anmeldephase werden die Ergebnisse Anfang Februar veröffentlicht. Eine Bestätigung der Annahme des Seminarplatzes ist dann bis zum 28.2.2023 nötig.
Hochschulwechsler melden sich bitte bei Dr. Eva Baumkamp oder Dr. Thomas Tippach für die Seminarplatzvergabe. |