Seminar: Politische Partizipation und Geschlecht
WiSe 2014/15
Beschreibung der Inhalte und Ziele der LV
Dieses Seminar führt in die geschlechtersensible Partizipations- und Repräsentationsforschung ein. Dazu gehören die Begründungsmuster ausgewogener Partizipation und Repräsentation und die Diskussion der Gründe für die weiterbestehende männliche Dominanz in gewählten Gremien. Wir erarbeiten eine ganzheitliche Perspektive auf konventionelle (z. B. Wahlen), vormals unkonventionelle (z. B. Bürgerinitiativen) und neuere (z. B. Flashmobs) Partizipationsformen und diskutieren die Potenziale und Hindernisse dieser Formen für eine ausgewogene Teilnahme der Geschlechter an politischen Entscheidungsprozessen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Interdependenz und Verzahnung der verschiedenen Partizipationsformen. Nach einer theoretisch-konzeptionellen Einführung behandeln wir direkte Demokratie, soziale Bewegungen, zivilgesellschaftliches Engagement, Parteien, Parlamente, die öffentliche Verwaltung, Medien, Europäische Politik, transnationalen politischen Aktivismus und das Recht als Partizipationskanal.
Lernziele:
Die Studierenden
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kennen verschiedene Partizipations- und Repräsentationsbegriffe und ihre feministische Kritik
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kennen Begründungsmuster für gleichberechtigte politische Teilhabe und können auf dieser Grundlage eine eigene Position begründen
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können die Partizipations- und Repräsentationsbegriffe auf aktuelle politische Problemstellungen anwenden
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können die Potenziale verschiedener Formen politischer Beteiligung für eine Gleichstellung der Geschlechter beurteilen.
Literatur zur Einführung
Friedrich, Stefanie (2013): Brüderlich geteilt? Politische Teilhabe aus der Geschlechterperspektive. In: Wilde, Gabriele; Friedrich, Stefanie (Hg.): Im Blick der Disziplinen. Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in der wissenschaftlichen Analyse. Münster: Westfälisches Dampfboot , S. 55–70.
Fuchs, Gesine (2010): Politik: Verfasste politische Partizipation von Frauen. In: Becker, Ruth; Kortendiek, Beate (Hg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. 3., erweiterte und durchgesehene Auflage. Wiesbaden: VS, S. 539–546.
Phillips, Anne (1994): Democracy and Representation, or: why should it matter, who our representatives are. In: Schweizerisches Jahrbuch für Politische Wissenschaft, Jg. 34, S. 63–76.
Sauer, Birgit (1994): Was heißt und zu welchem Zweck partizipieren wir? Kritische Anmerkungen zur Partizipationsforschung. In: Biester, Elke; et al. (Hg.): Demokratie oder Androkratie? Theorie und Praxis demokratischer Herrschaft in der feministischen Diskussion. Frankfurt: Campus , S. 99–130.
Veranstaltungsdaten:
Freitag, 19. Dezember 2014
Freitag/Samstag 9./10. Januar 2015
Freitag/Samstag 23./24. Januar 2015
jeweils 9 – 16 Uhr
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